Autoimmunkrankheiten verstehen und Arzneimittel erforschen

Forscherin im Labor am PC und Mikroskop daneben
Ziel der immunologischen Forschung ist es, die Abläufe im Abwehrsystem besser zu verstehen und mögliche Schieflagen früher zu erkennen.

(djd) Es ist hochkomplex und rund um die Uhr im Einsatz für unsere Gesundheit: das Immunsystem. Bakterien, Viren und Fremdstoffe werden von ihm auf zweierlei Weise abgewehrt. Die erste Verteidigungslinie bildet das angeborene Immunsystem, das auf alle Eindringlinge gleich reagiert und sie mithilfe von Fresszellen und Enzymen bekämpft. 

Das erworbene Immunsystem arbeitet zielgenauer und richtet sich mit speziellen Antikörpern direkt gegen die Erreger. Dafür muss es diese aber erst kennenlernen, sodass es etwas langsamer ist. Wie das Immunsystem genau funktioniert und welche Prozesse dabei ablaufen, ist Gegenstand der Immunologie – einem wichtigen Forschungszweig der modernen Medizin.

Schieflagen in der Abwehr früher erkennen

Denn je genauer die Arbeitsweise des Immunsystems bekannt ist, desto gezielter lässt sie sich lenken und unterstützen. Das ist vor allem dann notwendig, wenn die Abwehr nicht funktioniert – zum Beispiel zu schwach ist, um Angriffe richtig abzuwehren. Aber auch, wenn sie überreagiert oder plötzlich den eigenen Organismus angreift. Das ist bei Autoimmunerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis der Fall, bei der sich Immunzellen in den Gelenken ansammeln und gewebezerstörende Botenstoffe aussenden. Oft bleibt das lange unbemerkt – treten Gelenkschmerzen auf, sind die Schäden schon weit fortgeschritten.

Herauszufinden, wie diese Schieflage im Immunsystem entsteht und wie sie sich beheben ließe, ist beispielsweise ein Bereich in der Immunologieforschung des Gesundheitsunternehmens Sanofi – mehr dazu im Podcast unter www.sanofi.de. Ziel ist es, Autoimmunerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Das soll letztendlich ermöglichen, mit einer Therapie zu beginnen, bevor Folgeschäden eintreten. Das könnte vielen Betroffenen helfen, denn in Deutschland leiden etwa fünf bis acht Prozent der Menschen unter einer Autoimmunerkrankung und 20 Prozent unter Allergien.

Forschung am Computer

Eine wichtige Rolle in der immunologischen Forschung spielen auch Daten und ihre Auswertung. Zum Team gehören deshalb Ingenieure, die mit dem Computer nach Mustern und Zusammenhängen suchen. So lässt sich zum Beispiel ermitteln, warum Patienten oft ganz unterschiedlich auf verschiedene Medikamente reagieren. Auf dem Sanofi BioCampus in Frankfurt werden die verschiedenen Forschungszweige, die Entwicklung und Produktion von Medikamenten gebündelt. Das erleichtert die Kommunikation, schafft Synergieeffekte und erhöht die Effektivität. So kann der lange Weg zur Behandlung vieler Autoimmunerkrankungen hoffentlich deutlich verkürzt werden.

Quelle: djd deutsche journalisten dienste
Gesundheitsthemen